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Velo-Krimi Shanghai - HongKong - Hanoi

Wie bereits im letzten Bericht beschrieben, begann die Odysee bereits mit dem Abholen unserer Fahrräder in Shanghai. Obwohl wir bei Shungfeng mehrmals nachfragten bezüglich des Transports und diese uns jeweils zusicherten am 1. November 2013, um 10 Uhr die Fahrräder abzuholen, erreichte das Hostel Punkt 10 Uhr ein Anruf von Shungfeng, dass sie eine neue Weisung haben und keine Fahrräder mehr annehmen können. Wir konnten das nicht glauben - wir hatten uns darauf verlassen dass der Transport funktioniert und somit für den Nachmittag bereits ein Zugticket nach Hong Kong gebucht.
Nach ausführlicher Erklärung unserer Situation erklärten sich die Mitarbeiter des Hostels bereit eine andere Lösung für uns zu suchen. Diese wurde auch gefunden und zwar mit dem Pendant zu Shungfeng: ZTO-Express. Diese waren leicht teurer, jedoch immer noch ok. So überlegten wir nicht lange und erklärten uns einverstanden. Der Abhohldienst kam wie abgemacht gegen Mittag vorbei und wir füllten den Empfangsschein aus. Mehrmals wiesen wir den Abholdienst darauf hin, dass die Fahrräder spätestens am Montag in Hong Kong eintreffen müssen. Er versicherte uns, dass das klappt und packte die 2 Kartons ein.... mhhhh nein das ging ja nicht, denn er kam nicht wie erwartet mit einem Lieferwagen sondern mit einem Mopded...ZTO-Abholhdienst Das erschien uns zwar nicht gerade vertrauenserweckend aber wir beruhigten uns indem, dass wir ja in China sind und es da bestimmt manchmal etwas anders läuft, wir ausserdem den Beleg hatten mit der Nummer wo wir unsere Fahrräder verfolgen konnten.
Mehr oder weniger beruhigt machten wir uns nachmittags auf den Weg zum Bahnhof, um in den Zug nach Hong Kong einzusteigen.

Der Zug traf mit einer Stunde Verspätung in Hong Kong ein und wir machten uns auf den Weg zu unserem Hostel - mit je 2 schweren Taschen (von ingesamt ca. 30 Kilo pro Person) nicht gerade eine leichte Aufgabe... Dementsprechend verschwitzt und k.o. trafen wir im Check Inn ein, wo wir freundlich empfangen wurden.
Immer mit den Fahrrädern in unserem Kopf erkundeten wir Hong Kong.
Am Sonntag waren wir gespannt wie der Status des Transports unserer Fahrräder ist. Die Seite konnten wir aufrufen und die Nummer eingeben, jedoch erschien immer: No report found... Mhhhh das stimmte uns nicht gerade glücklich und die Aussage von den Hostel-Mitarbeiter machte es auch nicht besser. So in der Art: "Das ist typisch für die Chinesen. Die haben keine Ahnung und auf die ist auch kein Verlass". Sie versprachen uns am Montag Morgen anzurufen und nachzufragen.
Mit Spannung erwarteten wir am Montag in der Früh die Antwort, wo unsere Fahrräder sind und wann sie eintreffen. Die erste Antwort war dann mehr als ernüchternd. Die Dame am Telefon sagte, dass die Räder gar nie bei Ihnen eingetroffen seien, weshalb auch kein Eintrag auf Ihrer Seite zu finden war.
Auf dem Empfangsschein war noch eine andere Nummer vermerkt und der Mitarbeiter im Hostel versuchte es indem er diese anrief. Die Aussage hier war: Die Fahrräder waren zu schwer (!?!?!), weshalb sie sie nicht selber transportieren konnten und einer anderen Firma geben mussten - Super! Was hiess den das nun. Die Mitarbeiterin in China meinte jedoch, die Fahrräder sollten bereits in Hong Kong sein. Sie würde es auf jeden Fall abklären und zurückrufen.
Ca. 1 Stunde später teilte uns der Hostel-Mitarbeiter mit, dass die Räder wie versprochen am Montag geliefert werden. Etwas beruhigt begaben wir uns in die Strassen Hong Kongs. Jedoch zog es uns bald wieder zurück ins Check Inn-Hostel um zu sehen, ob sie angekommen sind. Als um 5 Uhr Abends immer noch keine Fahrräder da waren, fragten wir nochmals bei der Mitarbeiterin nach die nun Dienst hatte. Sie vermutete jedoch: "Wenn sie bis jetzt nicht geliefert wurden, werden sie heute vermutlich nicht mehr geliefert....." Was hiess denn das nun wieder? Ich zeigte ihr nochmals den Empfangsschein und sie meinte dazu, dass sie noch nie was von der Firma gehört hätte. Normalerweise würden solche Lieferungen mit Shungfeng gemacht - Super! Das war ja eine motivierende Antwort. Sie versuchte nochmnals anzurufen und bekam die Nummer vom Warehouse in Hong Kong. Dort jedoch nahm niemand mehr den Anruf entgegen.
Wenn unsere Nerven bis dahin noch nicht strapaziert waren, jetzt waren sie es. Wir entschieden dann mal mit unseren Freunden aus Deutschland zu telefonieren, mit denen wir in Hanoi abgemacht hatten und ihnen die Situation zu erklären. Denn für uns war klar: Ohne Fahrräder nach Vietnam zu Reisen kam für uns eigentlich nicht in Frage. Wir waren überzeugt in Vietnam dann nichts mehr unternehmen zu können, respektive dort der Situation ausgeliefert zu sein. Sie verstanden es und halfen uns indem sie Daumen für uns drückten

Nach einer fast schlaflosen Nacht - vorallem Nadja war damit beschäftigt alle möglichen Szenarien auszudenken - standen wir am Dienstag Morgen früh bereits am Hostel-Empfang. Wir erklärten nochmals, dass unser Flug um 15:50 Uhr von Hong Kong nach Hanoi fliegt und wir die Räder unbedingt mitnehmen möchten. Die Mitarbeiterin rief erneut die Nummer vom Warehouse in Hong Kong an, jedoch nahm immmer noch niemand ab. Als um 9 Uhr die Anrufe noch immer erfolglos waren, rief sie nochmals in China an. Sie erhielt nun eine neue Nummer. Die Mitarbeiterin aus China meinte jedoch, die Fahrräder müssten in Hong Kong sein - ja, ja das kennen wir schon. Der Anruf in Hong Kong war dann mehr als ernüchternd. Die Mitarbeiterin meinte, dass die Fahrräder noch nicht in Hong Kong im Warehouse eingetroffen sind. Nun war es endgültig aus mit unserer Ruhe... Die Mitarbeiterin des Hostels liess nicht locker und bat die Dame abzuklären wo die Räder denn nun sind. Nadja war schon der Meinung, dass die vermutlich irgendwo sind und niemand mehr den Überblick hat - jedoch nach einer gefühlten Ewigkeit kam die "erlösende" Antwort. Die Räder sind beim Zoll, die Chinesischen Zollbeamten haben sie noch nicht freigegeben. Wir waren nun nicht sicher, ob wir erleichtert oder noch mehr beunruhigt sein sollten. So entschieden wir uns kühlen Kopf zu bewahren und als erstes Mal abzuklären, was es bedeuten würde unseren Flug zu verschieben oder die Fahrräder nach Hanoi nachsenden zu lassen (dieses Mal mit DHL oder einer anderen vertrauenswürdigen Gesellschaft). Beides entsprach nicht unseren Vorstellungen. Unser Flug war ein Sonderangebot und konnte nicht umgebucht werden. Würden wir ihn stornieren bekämen wir noch ungefähr 30% des bezahlten Preises zurück. Der Fahrradtransport war etwas schwieriger, da es nach Vietnam ist und mit dem Zoll etwas aufwändiger....
phu, ganz einfach war es also nicht. Die Mitarbeiterin im Hostel setzte nun ihre ganze Energie in unser "Fahrradproblem", telefonierte mit diversen Leute und machte soweit möglich Druck.

Wir hatten schon wenig Hoffnung mehr, dass wir noch an diesem Tag mit unseren Fahrrädern nach Hanoi fliegen würden. Jedoch kurz vor 12 Uhr kam die erlösende Nachricht. Die Hostel-Mitarbeiterin rief uns zu sich. Sie schrieb etwas Chinesisches auf einen Zettel sowie ein Autoschild und "blue truck". Dann erklärte sie uns ganz aufgeregt, dass der Fahrer dieses Trucks unsere Fahrräder geladen hätte. Sie konnte ihn überzeugen 20 Minuten dort zu warten wo er im Moment ablieferte - bedeute aber für uns, dass wir so schnell wie möglich in ein Taxi springen und zu der Adresse fahren sollen. Dort angekommen würden wir einen Blauen Lieferwagen mit diesem Kennzeichen vorfinden und dieser hätte unsere Fahrräder geladen. Wir sollen uns aber beeilen. Da wir kein Handy mit Chinesischer Nummer hatten und sie Angst hatte wir würden es nicht finden, überlegte sie nicht lange und gab uns ihr iPhone.
Schnell packten wir unsere sieben Sachen und rannten los, gegen die Zeit. Ungeduldig sassen wir im Taxi als es im dichten Stadtverkehr nicht vorwärts ging. Unser Blick zeigte automatisch immer Richtung Uhr. 15 Minuten später trafen wir schlussendlich an besagtem Ort ein, sprangen aus dem Taxi und direkt zum blauen Truck der da stand. Der Fahrer war weit und breit nicht zu sehen, jedoch unsere Fahrräder befanden sich hinten im Truck. Unsere Freude war riesig. Wir bewegten uns auch nicht mehr von der Stelle bis der Fahrer zurück kam. So standen wir nach weiteren 10 Minuten mit unseren eingepackten Fahrrädern auf der Strasse und versuchten erfolglos ein Taxi zu organisieren. Die Fahrräder waren einfach zu gross. So packten wir die Räder unter den Arm und liefen zur ca. 1 Kilometer entfernten Subway. Nadja erhielt sogar noch Hilfe von einer Chinesin und ihrem kleinen Sohn, die Box zu tragen.
Völlig verschwitzt trafen wir in der Subway ein und als hätte ihn jemand vom Himmel geschickt, stand der Besitzer unseres Hostels plötzlich neben uns. Er organisierte sogleich aus dem Zug raus ein grosses Taxi, welches uns zum Flughafen bringen sollte.

Kurz nach 13 Uhr erreichten wir das Hostel. Das Taxi wartete bereits draussen und wir konnten die Fahrräder reinstellen. Dann noch hoch ins Hostel um die restlichen Taschen zu holen. Völlig erleichtert fielen uns die Mitarbeiter des Hostels in die Arme. Sie hatten mit uns gelitten. Um 13:15 Uhr war alles im Taxi und wir fuhren zum Flughafen, wo wir den Flieger erwischten und überglücklich nach Hanoi abhoben.
An dieser Stelle ein riesen-, riesengrosses Merci an die tollen Mitarbeiter vom Check Inn HK-Hostel in Hong Kong. Ohne ihre unermüdliche Hilfe hätten wir es nie geschafft. A huge thank you to the excellent staff of the Check Inn HK-Hostel in Hong Kong. Without your help we wouldn't have reached the flight with our bicycles. You were great! Danke auch denjenigen, die von Zuhause oder sonstwo auf der Welt mit uns mitgefiebert haben :-)

 
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