Bericht vom 23. Dezember 2010 -
Nord-Argentinien

Bereits mit einer halben Stunde Verspätung, startete unsere Busreise nach Salta, Argentinien. Doch das war nur der Anfang. Nach ungefähr 7 Stunden Fahrt mitten in den Bergen, fuhr der Busfahrer rechts an die Strassenseite und nichts ging mehr. Informiert wurden wir nicht. Nach ungefähr einer halben Stunde durften wir aus dem Bus raus und sahen nun, was das Problem war. Ein Plattfuss hinten links. Die Crew war bereits in voller Montur um das Rad zu wechseln, doch schien als ob nicht alles benötigte Material zur Verfügung stand. Erst mit Hilfe von anderen Truck-Fahrern und deren Material konnte das Rad gewechselt werden. Mittlerweile hatten wir bereits 2 Stunden Verspätung. Wenn ihr jetzt glaubt, dass es danach weiterging, weit gefehlt. Nach dem Radproblem stand ein Motorproblem an. Dieses wurde natürlich auch unter dem Motto: "Ich helf mir selber" gestartet. Doch auch hier, erfolglos. So hiess es warten, bis herbeigerufene Hilfe eintrifft. Mittlerweile wurde es ziemlich kühl draussen und einige Brasilianische Mitfahrer hatten bereits Holz herbeigetragen, um ein Feuer zu machen. Am Anfang leicht belächelt, standen wir ein paar Stunden später alle dankbar beim warmen Feuer. Nach geschlagenen 5 1/2 Stunden und gerettetem Motor ging es dann weiter und wir trafen um 02:30 Uhr Morgens (anstelle von 20:00 Uhr) in Salta ein.
Nach ein paar Stunden Schlaf trafen wir uns zum Frühstück mit Won, einem Koreanischen Uniprofessor für Deutsche und Koreanische Literatur, welcher durch die Verspätung seinen Anschlussbus nach Mendoza verpasste und somit erst am nächsten Nachmittag weiterfahren konnte. Danach besichtigten wir zu Dritt die Stadt, tranken um 11 Uhr ein Apéritif und assen zu Mittag. Nach einer lustigen Runde verliess uns Won am Nachmittag, um Richtung Mendoza weiterzufahren. Wir verbrachten den restlichen Nachmittag damit, ein Trekking für die nächsten Tage zu suchen. Leider sind diese in Argentinien viel teurer, als angenommen und out of our budget. So beschlossen wir nach Cafayate zu fahren und dort mit dem Bike die Weingüter zu besuchen.

In Cafayate erwarteten uns trockene und heisse Temperaturen. So wurde auch das Weindegustieren am nächsten Tag bei 37 Grad ein ausserordentliches Vergnügen :-). Einen Tag später wurden wir mit dem Pickup ins Valle del Cafayate gebracht, von wo aus wir mit dem Bike 50 Kilometer durchs Tal zurück nach Cafayate fuhren. Auf dem Rückweg besuchten wir den Garganta del Diablo, El Anfiteatro, den Aussichtspunkt 3 cruzes und am Schluss badeten wir noch unsere Füsse im nahegelegenen Fluss. Die Erfrischung blieb leider aus, da das Wasser fast so warm wie die Luft war (36 Grad). Doch der Spass war riesig, endete das Füsse baden in einer Wasserschlacht. Ziemlich ausgetrocknet trafen wir dann am Nachmittag wieder in Cafayate ein und bestellten sogleich zwei kühle Fruchtsäfte.

Via Salta führte uns unsere Reise nach Tucuman, wo wir eine Nacht verbrachten und dann direkt weiter nach Tafi del Valle fuhren. Die Fahrt ins 2 1/2 Stunden entlegene Tafi war geprägt von einmaliger Landschaft bis hin zum hübschen 3000-Seelen-Dorf selber. Da das Dorf relativ klein ist, machten wir uns zu Fuss auf den Weg ein geeignetes Plätzchen zum Schlafen zu finden. Nach ungefähr 500 Meter wurden wir von einer älteren Dame angesprochen, ob wir auf der Suche nach einer Unterkunft seien, was wir bejahten und fanden uns ein paar Sekunden später in einem hübschen Zimmer mit Kochnische, Essecke und einer Galerie mit Bett wieder. Und dies auch noch für CHF 7.50 pro Person/Nacht.
Am Nachmittag wollten wir uns erkundigen, welche Möglichkeiten es für ein Trekking ins nahegelegene Gebirge gibt. Doch schon bald stellten wir fest, dass eine geführte Tour aufgrund des Preises nicht in Frage kam (CHF 100.00 pro Tag und Person) und wir deshalb alleine losziehen wollten, was auch nicht ganz einfach war da es kein geeignetes Kartenmaterial des Gebirges gibt. Der Mitarbeiter im Informationsbüro gab uns zwar ein paar Tipps, wobei sich diese eher nur auf die Richtung beschränkten. Dennoch waren wir motiviert und wollten die 4 Tage guidelos losziehen. Nachdem alles für den Trip erledigt war, trafen wir im Dorf auf Oli, Debbi (ein Pärchen aus Zürich) und Alexian aus Brüssel. Nachdem wir auf der Strasse einige Worte gewechselt hatten, beschlossen wir alle zusammen etwas trinken zu gehen. Am Abend verbrachten wir noch ein gemütliches Essen mit Oli und Debbi.

Am nächsten Morgen gings dann mit Sack und Pack los, Richtung Cerro Pabellon. Die Hitze und die vielen Kilos am Rücken machten es uns nicht ganz einfach. Esel zum Gepäck tragen konnten wir uns keine leisten, deshalb waren wir diese :-), doch motiviert wie wir waren wollten wir es durchziehen. Unser Gefühl leitete uns und so nahmen wir den ersten Hügel über Tierwege in Angriff. Nach ungefähr 4 Stunden (mit längerer Pause) trafen wir dann nach 900 Meter Aufstieg auf 3000 Höhenmeter ein. Hier wollten wir auch unsere erste Nacht verbringen und stellten unser Zelt mit Blick auf Tafi auf dem Bergvorsprung auf. Am zweiten Tag wanderten wir ins dahinter gelegene Tal. Unser Aufstieg vom ersten Tag wurde belohnt durch ein wunderschönes langezogenes, von Bergen umgebenes Tal. Hier war die Welt noch in Ordnung. Pferde, Schafe, Ziegen, Kühe und Berghasen können sich frei, ohne Zaun, bewegen. Nebst den vielen Tieren gab es vereinzelt Farmen, die nur zu Fuss oder per Pferd erreichbar sind. Unser zweites Nachtlager schlugen wir sodann in der Nähe eines kleinen Baches auf, wo wir öfters von Tieren besucht wurden. Sogar Condore überflogen unser Lager, in der Hoffnung, dass die zwei die sich da ausgestreckt auf den Matten liegend befanden, vielleicht ein gutes Festmahl sein könnten :-). Am dritten Tag fanden wir dann den Weg, welche die Bewohner des Tales für nach Tafi benutzen und folgten diesem bis wir uns wieder auf der Gebirgskette befanden. Etwas weiter südlich als unsere erste Nacht, schlugen wir unser Zelt für die letzte Nacht auf. Der Wind zog an diesem Tag ziemlich stark über die Berge, so richteten wir unser Zelt so aus, dass das Vorzelt gegen den Wind schaute. Was wir nicht einberechnet hatten war die Möglichkeit, dass der Wind umschlagen kann, was er auch tat.... Dies bescherte Nadja eine nahezu schlaflose Nacht und Pascal demzufolge auch (Nadja will reden, wenn sie nicht schlafen kann :-). Am vierten und letzten Tag unseres Trekkings stiegen wir dann wieder ins Dorf hinunter, wo unser hübsches Zimmer für die nächsten 3 Nächte auf uns wartete. Am Abend genehmigten wir uns dann ein sensationelles Bife de Lomo (Filetstück vom Rind :-) und einem Gläschen Wein.

Am Sonntag war Entspannen angesagt, da wir für Montag eine mehrstündige Tour gebucht hatten und zwar zum Wasserfall "los Alisos". Nach einer regnerischen Nacht, standen wir am Morgen um 7 Uhr, wie bestellt, vor der Agentur doch niemand war dort. Um halb 8 kam dann eine Mitarbeiterin des Hostels nebenan und erklärte, dass der Chef der Agentur anrief und sagte, dass das Wetter nicht gut sei und wir um 8 Uhr wiederkommen sollen. Um 8 standen wir wieder vor der Agentur. Nun teilte uns die Agenturmitarbeiterin, welche mittlerweile eingetroffen war, mit dass es bis 10 Uhr nichts wird wegen dem schlechten Wetter und wir sollen doch um 10 Uhr wieder kommen. Ziemlich genervt zogen wir von dannen, standen aber voller Hoffnung um 10 Uhr wieder vor der Agentur. Unsere Geduld sollte belohnt werden. Auf gings zum Trek, welcher auch wirklich wunderschön und abwechslungsreich war.

Am Dienstag gings dann noch eine Stunde früher los, da unser Bus nach Tucuman bereits um 6 Uhr losfuhr. Nach ca. 8 Stunden Aufenthalt in Tucuman ging es dann in 22 Stunden Busfahrt direkt nach Puerto de Iguazu.
Hier befinden wir uns nun seit gestern. Heute haben wir den ganzen Tag Weihnachtsmails versendet und Morgen geht es zu den Wasserfällen. Am 28. Dezember treffen wir Fränzi und Daniel auf der Brasilianischen Seite der Fälle, in Foz de Iguazu. Am 30. Dezember fliegen wir mit ihnen nach Rio, wo wir noch mit Jorge und Maria Marta aus Buenos Aires Sylvester feiern dürfen. Urlaub vom Reisen, judihui :-).


After spending some days in Chile, we arrived in the north of Argentina. First some days in and around Salta, then we drove to Cafayate where we visited some wineries and the valley of Cafayate. Then we took a bus to Tafi del Vallee. Unfortunately the prices are quite high here for treks, so we decided to start a trek in the mountains of Tafi del Vallee on our own. We spent 4 great days in those mountains. After that we did a 1 day-trek to the "cascada los alisos". On a 22 hours bus-ride we got yesterday to Puerto de Iguazu from where we are visiting the waterfalls on the Argentinien side.
On sour bus-ride to Salta we met Won, with whom we spent a great day in Salta. Thank you very much Won and see you next time in Switzerland or in South-Korea :-). Then a big thank you to Oli, Debbi and Alexian with whom we spent a nice afternoon and evening in Tafi del Vallee. Hope you're still enjoying your travel too...

 

Ende