Bericht vom 19. Februar 2011 -
Patagonien

Unsere Reise Richtung Patagonien führte uns zuerst von Buenos Aires ins Weingebiet Mendoza. Dort buchten wir eine Bike and Wine-Tour, welche uns ins nahgelegene Weingebiet Lujan führte. Wir besuchten unter anderem eine kleine Bodega, welche den Kirchenwein für Argentinien herstellt. Da dieser leicht süsslich ist, ging es auch nicht lange und eine Flasche fuhr in unserem Rucksack mit :-). Ausserdem besuchten wir das grösste Weingut der Region, die Bodega Norton.

Bald hiess es schon wieder eine Zeitlang Abschied nehmen von Argentinien, denn unsere nächste Station war Santiago de Chile, wo wir 3 Tage hauptsächlich mit KFC, Kino, Bummeln etc. verbrachten. Nach soviel Kentucky Fried Chicken musste wieder eine sportliche Aktivität her, so fuhren wir mit dem Bus nach Pucon, wo wir den Vulkan Villarica besteigen wollten.
Früh morgens ging es dann auch los, ausgestattet mit Bergschuhen, Pickel, Steigeisen und Schutzkleider für das Highlight: "Runtersausen mit den Füdlibrättli". Aber zuerst mussten wir die 1600 Höhenmeter überwinden. Im Geröll fings an und nach ca. 400 Höhenmeter befanden wir uns im Schnee. Oben angekommen stieg uns schon der Schwefelgeruch (Villarica ist ein aktiver Vulkan) in die Nase. Nachdem wir die wunderschöne Aussicht genossen und uns ein wenig ausgeruht hatten, sausten wir die Pisten runter zurück ins Tal.

Unsere Schifffahrt mit der Navimag von Puerto Montt nach Puerto Natales rückte langsam näher, so fuhren wir bald weiter nach Puerto Montt. Am 14.1.2011 um 14 Uhr sollte das Schiff ablegen. Mit 4 1/2 Stunden Verspätung ging es dann effektiv los. Die Fahrt führte uns vorallem durch die Fjorde Patagoniens und während ca. 15 Stunden über das offene Meer. Da das Wetter eher schlecht war, waren ca. 10 Meter hohe Wellen die Folge. Pascal genoss die Schaukelpartie, Nadja hingegen fühlte sich am Wohlsten in der waagrechten Lage. So war es dann auch kein Wunder, dass Nadja das Frühstück ausliess und Pascal alleine gehen musste. Dieses war ebenfalls ein Erlebnis: volle Tische kippten um, Leute konnten nicht geradeaus laufen, sprich an ein gemütliches Frühstück war nicht zu denken.
Nach 4 Tagen im Schiff, erfuhren wir kurz vor dem Anlegen in Puerto Natales, dass unsere Ankunft gefährdet sein könnte, da in Puerto Natales zu diesem Zeitpunkt ”Ausnahmezustand” herrschte. Aufgrund von angekündigten Erhöhungen der Benzinpreise wurde durch die Magellanes ein Streik ins Leben gerufen, der schon seit fast einer Woche dauerte. Alle Strassen waren gesperrt, die Touristen wurden aus der Stadt und aus dem Torres del Paine ausgeflogen und niemand wusste wie lange dieser Streik noch andauert (siehe Link ). Anstatt wie geplant um 11 Uhr morgens konnten wir schlussendlich erst um ca. 22.30 Uhr abends mit dem Schiff anlegen. Ein paar Vertreter des Streiks kamen sogleich an Bord und informierten uns über die aktuelle Situation. Diese war so, dass der Streik noch andauerte, wir aber keinen Gefahren ausgesetzt waren da es nicht gegen die Touristen gerichtet war. Wir konnten somit frei entscheiden, ob wir von Bord wollten oder erst am nächsten Morgen um 07.00 Uhr, bevor das Schiff wieder zurück nach Puerto Montt fuhr. Wir hatten uns bereits mit anderen Schweizer zusammengetan und diskutierten heftig was wir nun tun wollten/sollten. Einige verliessen kurz nach Mitternacht das Schiff. Da wir keine Übernachtung vorreserviert hatten, entschieden wir uns mit einem anderen Schweizer Pärchen und zwei Schweizer Jungs, die Nacht auf dem Schiff zu verbringen. Wir wollten uns aber alle am nächsten Tag um 12.00 Uhr auf dem Plaza de Armas treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Nach einer kurzen, lauten Nacht auf dem Schiff (die Putzequippe putzte um uns herum), verliessen wir um 7 Uhr das Schiff und schlossen uns Stefano und Malaika an, um eine Unterkunft für die nächste Nacht zu suchen. Als diese gefunden war, legten wir uns zuerst ein paar Stunden aufs Ohr und machten uns gegen Mittag auf, Richtung Plaza de Armas. Kurz vor dem Verlassen unseres Hotels informierte uns die Besitzerin, dass soeben der Streik aufgehoben wurde und ab dem nächsten Tag wieder Normalität einkehren sollte. So wurde unser Treffen auf dem Plaza de Armas dazu genützt Adieu zu sagen und allen eine gute Weiterreise zu wünschen (siehe auch Link).

Somit organisierten wir am gleichen Tag auch unseren Trek in den Torres del Paine, welchen wir tags darauf starteten. Zuerst fuhren wir mit dem Bus in ein paar Stunden zu unserem Ausgangsort im Nationalpark. Mit grossem Gepäck und Willen bewältigten wir während 7 Tagen die 112 Kilometer im Torres del Paine. Dies hiess für uns wieder einmal 6 Nächte im Zelt zu schlafen und selber zu kochen. Das Wetter spielte nicht immer mit, in den wichtigen Momenten jedoch schien die Sonne für uns. Durch die wunderschöne Landschaft, die vielen Begegnungen mit Menschen welche wir auf der Navimag kennengelernt hatten, sowie neuen Bekanntschaften wurde dieses Trekking zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Nach 7 Tagen draussen freuten wir uns nun auch wieder auf eine warme Dusche und ein warmes Zimmer. Ausserdem benötigten unsere Füsse unbedingt einen Tag Pause :-), den wir in Puerto Natales einlegten, bevor uns unsere Reise weiter nach El Calafate führte. Dort besichtigten wir den berühmten Perrito Moreno Gletscher. Zuerst bestaunten wir vom Katamaran aus, die knapp 80 Meter hohen Abbruchkanten und dann noch von der Aussichtsplattform aus. Das Knattern und Donnern des riesigen Gletschers, sowie die tonnenschweren Eisblöcke, die ins Wasser stürzten versetzten uns in sprachloses Staunen.

Einen Tag später sassen wir dann erneut im Bus nach El Chalten, wo wir wieder eine mehrtägige Wanderung auf unserem Programm hatten, nämlich im Parque Nacional los Glaciares, wo der berühmte Fitz Roy emporragt. Eine Nacht verbrachten wir im Hostel, um die nötigen Vorbereitungen wie Einkaufen, Informationen holen etc. zu erledigen. Am nächsten Morgen gings mit gepacktem Rucksack für 4 Nächte los, in den Nationalpark. Wieder einmal wurden wir überwältigt von dem was die Natur so bietet. Auch in Bezug auf das Wetter war uns das Glück hold. Wir planten die 4. Nacht auf dem letzten Campground vor El Chalten (Km 7) zu zelten, um nicht eine Übernachtung bezahlen zu müssen, da unser Bus bereits um 08.00 Uhr zurück nach El Calafate fuhr. Am 3. Tag stellten wir aber fest, dass unser Essen nicht reicht, da wir bedeutend mehr Appetit hatten beim Wandern als beim Einkaufen :-). So hiess es vor der letzten Nacht nochmals nach El Chalten zu laufen und wieder zurück (dieses Essen hatten wir uns auf jeden Fall verdient).

Mit dem Flugzeug gings dann am 4. Februar weiter nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Wir planten 10 Tage in der Umgebung zu bleiben und buchten somit unseren Weiterflug nach Buenos Aires auf den 14. Februar. In diesen 10 Tagen stand der Besuch vom Nationalpark Tierra del Fuego (erneut 2 Nächte im Zelt) auf dem Programm, ein Besuch der Seelöwen und Pinguine, sowie 5 Tage Ausspannen in einem Cabin etwas ausserhalb von Ushuaia.
Am 14. Februar flogen wir dann weiter nach Buenos Aires, wo das Gästezimmer von Maria Marta und Jorge bereits auf uns wartete. Seit 5 Tagen sind wir nun hier und besuchten bereits eine Tangoshow mit Abendessen, sowie eine Estancia mit typischem Argentinischen Asado, sowie Folklore- und Gaucho-Vorführungen. Pascal bestieg sogar zum ersten Mal in seinem Leben ein Pferd.
Morgen steht noch der Besuch der Nichten und des Neffen von Jorge und Maria Marta auf dem Programm, dann heisst es bereits Adieu sagen und das Kapitel Südamerika für diese Reise abzuschliessen :-).


After spending New Year in Buenos Aires our plan was travelling trough the south of Argentina and Chile (Patagonia). We left Buenos Aires on January 4th direction Mendoza, Santiago de Chile, Pucon and Puerto Montt from where we took the ferry to Puerto Natales (4 days / 3 nights). From Puerto Natales we visited the National Park Torres del Paine where we walked during 7 days. From Puerto Natales we drove by Bus to El Calafate. Here we went to see the glaciar Perrito Moreno. Then we did some trekking in the National Park "Los Glaciares" close to El Chalten. That's where we saw the famous Fitz Roy. The last 10 days in the very south of America we spent in Ushuaia (Tierra del Fuego, trip to the Sea Lions and Penguins and relaxing in a Cabin outside of Ushuaia). On February 14th the Airplane took us back to Buenos Aires, where we are spending another week before leaving South America direction India.

Während unserer Reise durch den südlichsten Teil von Amerika lernten wir viele neue Menschen (übrigens vorallem Schweizer :-) kennen. An dieser Stelle möchten wir folgende Personen grüssen:
Stefano und Malaika: wir genossen unsere Zeit mit Euch und hoffen, ihr habt Euch bereits gut in Lima eingelebt und Du, Stefano bist nicht mehr "Tourist" :-)
Beat und Ruth: Danke für die Informationen per Mail. Wir haben uns sehr gefreut so rasch von Euch zu hören.
Angela: Wir haben den Tag mit Dir, sowie Stefano und Malaika in Puerto Varas genossen. Danke für den Tipp. Leider kam unsere Schach-Revanche nicht mehr zu stande....
Und allen anderen, die wir auf dem Navimag-Schiff kennengelernt haben.

Ausserdem:
Sandro und Diana: Danke, danke, danke für das Whitegas und den Wein im Torres del Paine. Wie versprochen werden wir uns zuhause revanchieren mit Suppe und Amarone :-). War toll mit Euch.
Roger und Cristina. Wir haben den Abend mit Euch im "Los Glaciares" genossen. Wir wünschen Euch eine tolle Weiterreise und hoffen, dass es klappt mit unserer Gletschertour in der Schweiz.
And last but not least Richard und Helene from England. It was funny to see you all the way from Mendoza to Torres del Paine. We hope you enjoyed the rest of your trip in South America. Was nice meeting you.

Ein RIESIGES Dankeschön and Maria Marta und Jorge für die Gastfreundschaft, die nette Einladung, die tollen Gespräche und die schöne Zeit, die wir bei Euch verbringen durften. La proxima vez en Suiza :-).

 

Ende